12. Oktober 2010

Hainan

Beim Landeanflug auf Sanyas Flughafen verhindern dichte Regenwolken die Sicht auf die umliegenden Berge. Das die trübe Sicht das kleinste Problem sein wird, werden wir noch an diesem Nachmittag erfahren. Auf dem Weg zum Hotel in der Stadtmitte von Sanya sind einige entwurzelte Palmen zu sehen und teilweise steht die Straße etliche Dezimeter unter Wasser und ich rechne einige Male mit durch die Türschlitze laufendem Wasser. Etwa 30 Minuten später erreichen wir dann aber doch trockenen Fußes unsere Unterkunft. Von der wir uns gleich auf den Weg zu der nahegelegenen Busstation machen.

Dort bekommen wir auf die Frage nach Busfahrscheinen für den Bus nach Bo'ao jedoch nur "no bus" als Antwort. Nach kurzer Rücksprache mit einigen englischsprechenden Einwohnern steht schnell der starke Regen als Ursache fest. Die stärksten Regenfälle seit 60 Jahren haben Überflutungen und Erdrutsche verursacht, die eine Weiterreise unmöglich machen. Soweit zu unserer Reiseplanung...

Was folgt sind hektische Telefonate mit verschiedenen Hostels und Hotels bezüglich Anreise und Übernachtungsmöglichkeit. Letztendlich wählen wir eine Reiseroute über das Inselinnere, welches weitestgehend verschont geblieben ist. So ist es uns möglich Bustickets nach und eine Unterkunft in Wuzhishan zu buchen. Als wir die Busstation verlassen, werden wir auf einer Großleinwand über die unglückliche Situation auf Hainan informiert.

Um neben der Busstation noch etwas anderes von Sanya zu sehen laufen wir nun zum Strand.

Auch den nächsten Tag verbringen wir in Sanya und fahren in die Yalong Bay in welcher es einen breiten, palmengesäumten Sandstrand gibt. Wir verbringen den gesamten Tag am Strand und können uns so von den gestrigen Stress erholen. Am Abend begeben wir uns auf die Suche nach einem Seafood Restaurant.
Die Yalong Bucht

Nach den zwei Tagen in Sanya geht es nun mit dem Bus in das Inselinnere. Vorbei an Bergen die vollkommen mit Regenwald bewachsen sind und durch kleine Dorfer bringt der Bus uns nach Wuzhishan, der kleinsten Stadt Chinas. Wuzhishan liegt umgeben von dichtem Regenwald im touristisch wenig erschlossenen Inneren Teil von Hainan. Direkt neben unserem Hotel führt eine schlammige Lehmstraße weiter in die Inselmitte zu kleinen Dörfern. Wir wandern einige Stundene an dieser entlang und werden in jedem Dorf von fröhlichen Kindern begrüßt.

Zurück bei unserem Hotel entschließen wir uns auch noch die umliegenden Berge zu erkunden. Ein gut befestigter Weg führt hinter der sehr verlassen wirkenden Universität von Wuzhishan in die Berge. Links und rechts vom Weg durchbrechen hin und wieder kleine Trampelpfade das grüne Dickicht. Sie führen zu kleinen Wellblechhütten, in denen einige Menschen leben.
Blick ins Tal

Am folgenden Tag fahren wir weiter nach Haikou. Die Busfahrt dauert etwa vier Stunden und bringt uns in den Norden der Insel. Die Autobahn führt sehr dicht an den überfluteten Gebieten vorbei, sodass sie teilweise nur geradeeben passierbar ist und eher einem Fluss als einer Straße gleicht.
Nach Einbruch der Dunkelheit schlendern wir durch die Altstadt und genießen die Atmosphäre.
Nach der letzten Nacht auf Hainan gehen wir noch einmal bei Tageslicht in die Altstadt und kommen auf unserem Weg an einer Ansammlung von Fischern vorbei, welche auf der Straße ihre Netze flicken. Zeitweise kommt nun sogar die Sonne durch und es wird fast unerträglich warm, sodass wir die Regenschirme gar nicht erst aus der Hand legen.
In der Altstadt von Haikou
Am Flughafen treffen wir einen alten Bekannten - HaiBao. Das Expo-Maskottchen winkt uns zum Abschied von Hainan hinterher.
Der Transrapid vom Pudong Airport, Shanghai in Richtung Innenstadt

Mehr aus Shanghai

Drei volle Tage in Shanghai geben mir nochmal die Möglichkeit alle Orte, die mir in Shanghai bisher gefallen haben nochmal in Ruhe zu besuchen und neue Details zu entdecken. Der Tripp führt mich vom People's Square über die Nanjing Lu zum Bund, wo es auf Grund der Feiertage stark überfüllt ist.
Soldaten halten die Straße frei
Von dort weiter mit der Fähre über den Huang Pu zur Promenade an dessen Ufer und dort in ein Restaurant mit Blick über den Fluss auf die untergehende Sonne. Nach Einbruch der Dunkelheit dann in die Cloud 9 Bar im 87. Stockwerk des Jin Mao Tower mit einem beeindruckenden Ausblick über das bunt illuminierte Shnaghai mit dem Oriental Pearl Tower.
Blick auf Shanghai von der Cloud 9 Bar
Eine zweite Perspektive

Der nächste Tag beginnt mit der Besichtigung des Urban Planning Exhibition Centers am People's Square. Von hier ist auch die ehemalige französische Konzession leicht zu Fuß erreichbar. Weite Alleen, kleine Cafes und Läden mit verschiedenen kunsthandwerklichen Erzeugnissen lassen den Tag schnell vergehen.
Auf dem People's Square
Das Urban Planning Exhibition Center
Qibao und dem Yu Garten statten wir am folgenden Tag einen Besuch ab. Auch hier entdecke ich vieles Neues, das mir bei meinem ersten Besuch nicht aufgefallen ist.
Szene aus dem Yu Garten
Ein Teehaus am Yu Garten

11. Oktober 2010

Die Expo

Nach einem teilweise sehr stressigen, im Großen und Ganzen jedoch entspannenden und auf jeden Fall sehr ereignisreichen Urlaub auf Hainan melde ich mich zurück, um von den vergangenen Tagen zu berichten.

Am Anfang steht die Expo.
Jedes Mal, wenn ich an den vergangenen Wochenenden mit der Metro durch Shanghai gefahren bin, habe ich auf den Monitoren die aktuellen Besucherzahlen der Weltausstellung gesehen. Diese lagen stets zwischen 400.000 und 600.000 Besuchern pro Tag. Eine gute Vorwarnung also.

Erwartungsgemäß sind die Warteschlangen vor den Länderpavillons dann auch sehr lang, ansonsten ist eine Fortbewegung ohne ständigen Ellenbogeneinsatz gut möglich. Die große Besucheranzahl verteilt sich über die noch größere Ausstellungsfläche, die einen eintägigen Besuch der Expo zu einer sportlichen Angelegenheit werden lässt. Aus diesem Grund sehe ich auch nur den Deutschlandpavillon von innen, da man hier als deutscher Staatsbürger ohne Wartezeit Zutritt bekommt. Drinnen finden sich einige Informationen zu deutschen Städten wie Hamburg, Berlin, München – und Wolfsburg. Neben einer Vielzahl an Beschreibungen von Produkten „Made in Germany“ gibt es hier noch eine etwas überdrehte Showeinlage.

Der deutsche Pavillon

Die anderen Pavillons sehe ich aus Zeitgründen ausschließlich von außen, was bei der teilweise sehr aufwändigen Architektur sehr interessant ist. Einen guten Orientierungspunkt bietet der chinesische Beitrag, der in seiner Größe alle anderen Gebäude überragt und somit von vielen Orten aus sichtbar ist.
Der chinesische Pavillon
Als wir die Fähre zur anderen Seite des Huang Pu besteigen ist es bereits dunkel und die Lupu Brücke blinkt und leuchtet in verschiedenen, wechselnden Farben. Vor uns liegen nun noch die Städtepavillons.
Lupu Brücke